Vorderseite: CIVITAS DNI D WERLE. Landeswappen Werle (Stierkopf mit Lilienkrone, ohne Zunge).
Rückseite: MONETA GVSTROWE. Kreuz mit Vierpass in der Mitte.
Kommentar: Die Frage, ob die am Ende des 14. und im 15. Jahrhundert in zahlreichen Landstädten Mecklenburgs, nicht nur in Güstrow, geprägten Witten in einer städtischen Münzhoheit wurzeln, wie in der älteren Forschung (Oertzen, Jesse) vorausgesetzt wurde, bedarf noch genauerer Untersuchung. Münzbild und Umschrift der Vs. lassen eher auf eine landesherrliche Münzhoheit schließen. Bei den zur Herrschaft Mecklenburg gehörenden Städten ist der gekrönte Stierkopf mit Halsfell (mecklenburgischer Stierkopf), bei den zur Herrschaft Werle gehörenden Städten ohne Halsfell (werlescher Stierkopf) dargestellt.
Literatur: O. Oertzen, Die Mecklenburgischen Münzen des Großherzoglichen Münzkabinets. II. Die Wittenpfennige (1902) Nr. 457; W. Jesse, Der wendische Münzverein (1928) Nr. 325; M. Kunzel, Die werlesch-mecklenburgische Wittenprägung im 14. und 15. Jahrhundert, Berliner Numismatische Forschungen 2, 1988, 41 Nr. 1; B. Kluge, Numismatik des Mittelalters (2007) Nr. 528 (dieses Stück).
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